Die DVP Herbsttagung am 8. November 2019 in Berlin war ein VeranstaltungsHighlight für die Baubranche in Deutschland. Digitalisierung, Lean Construction, internationale Standards und Komplexitätsbeherrschungwaren Themen, die unter dem Motto der Tagung standen - "Projektmanagement vorausdenken". Andreas Kalms, Spezialist für die Baubranche und verantwortlich für die Kunden von BDJ Bau + Projekt Versicherungsmakler, war unter den ca. 200 Teilnehmern.

Dirk Rogel (Uhde Inventa-Fischer AG) hat die stetig zunehmende Komplexität in der Bau- und Immobilienwirtschaft im Fokus. Großprojekte seien kaum noch beherrschbar, es gebe signifikante Schwierigkeiten in der Steuerung anspruchsvoller Projekte. Bekannte Bauvorhaben wie die Hamburger Elbphilharmonie, Stuttgart 21 oder der Flughafen Berlin Brandenburg belegen dies. Die aufgetretenen Termin- und Kostenüberschreitungen stehen hier häufig in keinem Verhältnis zu den geplanten Zielwerten. Der mit diesen Projekten verbundene Imageschaden belaste die Bau- und Immobilienbranche schwer. Die Unternehmer des Bauwesens sind nach Ansicht von Andreas Kalms, dem BDJ-Bau-Experten, gut beraten, sich stärker an den Industriezweigen zu orientieren, denen es gelingt, Komplexität zu beherrschen.

Klaus Hauser (BMW Group) berichtete vom derzeit grandiosen Aufschwung der Baubranche, geprägt von einem nie dagewesenen Anstieg an Auftragseingängen und das höchste Wachstum seit den Neunzigerjahren. Befeuert durch rasanten Nachfrageschub und in der Folge gestiegene Preise herrsche Goldgräberstimmung in der Branche. Mit der Wohnraumoffensive und dem Ausbau der Infrastruktur habe sich die Bundesregierung hohe Ziele gesetzt. Allerdings hinke die Produktivität der Baubranche seit Jahrzehnten hinter allen anderen produzierenden Branchen her. Zeitgemäße Methoden und Werkzeuge seien nicht ausreichend etabliert. Überholte und ungeeignete Vertragsmodelle könnten der heutigen Dynamik des Geschäftslebens nicht Rechnung tragen. Die Chancen der Digitalisierung werden kaum erkannt, geschweige denn genutzt. Im täglichen Arbeitsalltag werde es deutlich: Building Information Modeling (BIM) und Lean Construction seien in aller Munde, doch verpuffe die Idee bisher im Errichtungsprozess  und komme im Betrieb der errichteten Immobilien nicht an. Datenerhebung finde nur rudimentär statt. Somit können Algorithmen nicht greifen und künstliche Intelligenz nicht ansetzen.

Die Bauwirtschaft hängt trotz hervorragender Rahmenbedingungen der Digitalisierung spürbar  hinterher. Um nicht in Kürze abgehängt zu werden, muss die Entwicklung deutlich vorangetrieben werden. Die gute Nachricht sei aber: Der Kulturwandel in der Bau- und Immobilienbranche findet bereits statt. Methoden des Lean Construction Management entfalten Wirkung. Lean Design, agile Planung und digitale Planungsmethoden werden nicht nur diskutiert, sondern bereits trainiert und gefördert.

Vor diesem Hintergrund betont Andreas Kalms: "Bei dieser Komplexität und in der aktuellen Situation der Baubranche unterstützen wir unsere Kunden und die DVP-Mitglieder mit umfangreichen Dienstleistungen. Wir tragen mit unserem Risikomanagement und der bewährten BDJ-Projektversicherung dazu bei, dass die Abwicklung im Schadensfall beschleunigt und Kostenvorgaben eingehalten werden. Wir machen insoweit Großbauvorhaben planbar. Damit sehen wir uns als einen wichtigen Partner für unsere Kunden aus der Baubranche."