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Vertragssanierungen
Preisentwicklung in der Industrieversicherung
Seit Anfang 2020, teils schon im Herbst des Vorjahres, wurde den Verantwortlichen der großen Versicherungsmakler und Inhousebroker von Industrieunternehmen klar, dass der Jahreswechsel 2020/21 von harten Sanierungsverhandlungen mit den Versicherern geprägt sein würde. Wie hart es tatsächlich werden sollte – auch befeuert durch die Pandemie – ahnten die wenigsten. Ein Blick zurück und eine Vorschau auf das nächste Renewal lassen noch keine Entspannung zu.
Hamburg, 23. September 2021
Die Entwicklung des Prämienniveaus glich einem Tsunami in Zeitlupe. Seit 2003 fielen die Prämien für industrielle Sachversicherungen ununterbrochen. Das bekannte Auf und Ab der Prämien im Fünf- bis Siebenjahres-Rhythmus blieb aus. Immer wieder waren Prämienreduzierungen am Versicherungsmarkt durchsetzbar. Das Tal vor der hohen Tsunami-Welle war nun erreicht.
Diese begann sich – wie auf offener See fast unbemerkt – mit den ersten Sanierungsbemühungen des HDI im Jahr 2018 aufzubauen, einem Jahr, in dem die Industrieversicherer weiter unter erheblichem Ergebnisdruck standen. Die homöopathischen Versuche des HDI verpufften, weil sich nicht alle Marktteilnehmer beteiligten.
Als bei HDI und AGCS jeweils mehrere Vorstände wegen der ergebnislosen Sanierungsversuche ihre Hüte nehmen mussten – die Welle erreichte die Küste –, ahnten Kunden, dass für das Renewal 2019/2020 diese große Welle kommen würde.
Mit dem zeitgleichen Einsetzen der Corona-Pandemie und der sich abzeichnenden Folgen für viele Branchen, wurde aus dem Hochwasser ein Tsunami, dessen Wirkung zuletzt durch die verheerenden Unwetterereignisse in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen noch einmal verstärkt wurde.
Auswirkungen und Ausblick
Sinkende Prämieneinnahmen infolge des industriellen Abschwungs, hohe Pandemiekosten, erhebliche Schäden wegen weltweiter Naturkatastrophen, diverse Feuer-Großschäden – die Industrieversicherer mussten auf der Prämienseite reagieren, weil die kombinierten Schaden-/Kostenquoten inzwischen 120 % und mehr betrugen. Und die Prämien stiegen in der industriellen Sachversicherung weltweit durchschnittlich um gut 20 %, einige Wirtschaftsbranchen traf es noch härter.
Der Trend steigender Sachversicherungsprämien scheint noch nicht vorbei. Höhere Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz treiben zudem die Kosten der Industrieunternehmen für Risikominderung und Risikotransfer. Weitere Versicherungssparten sind unter Druck und nutzen die allgemeine Aufbruchstimmung. So sind die Prämien bereits auch für Haftpflicht-, D&O- und Cyberrisiken um 20 bis 30 % gestiegen. Ein weiterer Anstieg ist zu erwarten wegen der immer noch nicht ganz beendeten Pandemie und deren Folgen, wegen der zunehmenden Cyberbedrohungen und damit verbundenen Erpressungen sowie der Kosten aus dem Daten- und Know-how-Abfluss. Deckungseinschränkungen belasten zusätzlich. Die Versicherer drehen an vier Schrauben: Erhöhung der Prämien, Verknappung der Deckungskapazitäten, höhere Selbstbehalte und steigende Anforderungen bei Schutzmaßnahmen (zum Beispiel beim Brandschutz).
Risikomanagement - Herausforderung der Zukunft
Für die Verantwortlichen in den Firmen bedeutet dies, sich auf weiter steigende Kosten einzustellen und dies in den Planungen zu berücksichtigen.
Dagegen stehen künftig verschiedene kostensenkende Maßnahmen, wie alternative Eigentragungsmodelle, höhere Selbstbeteiligungen und vor allem verbessertes technisches, organisatorisches und kaufmännisch-juristisches Risikomanagement. Dem gelebten Credo, lieber ein Risiko so weit zu minimieren und das Restrisiko selbst zu tragen, als das Risiko zu versichern, bekommt in diesen herausfordernden Zeiten eine ganz besondere Bedeutung.
Für die Verantwortlichen in den Firmen bedeutet dies, sich auf weiter steigende Kosten einzustellen und dies in den Planungen zu berücksichtigen. Dagegen stehen künftig verschiedene kostensenkende Maßnahmen, wie alternative Eigentragungsmodelle, höhere Selbstbeteiligungen und vor allem verbessertes technisches, organisatorisches und kaufmännisch-juristisches Risikomanagement. Dem gelebten Credo, lieber ein Risiko so weit zu minimieren und das Restrisiko selbst zu tragen, als das Risiko zu versichern, bekommt in diesen herausfordernden Zeiten eine ganz besondere Bedeutung.
BDJ Versicherungsmakler GmbH …
... ist Risikoberater und Industrieversicherungsmakler für diverse Wirtschaftsbranchen in Deutschland. Das inhabergeführte Unternehmen ist bereits seit über 175 Jahren im Versicherungsmarkt aktiv. Gemeinsam mit seinen Kunden definiert und entwickelt BDJ bedarfsgerechte Versicherungslösungen und erbringt spezifische Risikomanagement-, Versicherungs- und Schadendienstleistungen für seine Kunden.
Das Unternehmen beschäftigt in Hamburg, Köln und Berlin zurzeit 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. International arbeitet es mit einem weltweiten Netzwerk zusammen, um die Kunden überall auf der Welt bestmöglich abzusichern.
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